Vorsorgeuntersuchung: das a und U für die Kindergesundheit 

Das Ziel der regel­mä­ßi­gen Vor­sor­ge­un­ter­su­chun­gen, von der Geburt bis ins Jugend­al­ter, ist das frü­he Erfas­sen von Gesundheitsstörungen. 

U1: Direkt nach der Ent­bin­dung
Kon­trol­le von Haut­far­be, Atmung, Mus­kel­tä­tig­keit, Herz­schlag und Refle­xen, Scree­ning auf kri­ti­sche ange­bo­re­ne Herz­feh­ler, Scree­ning zur Früh­erken­nung ange­bo­re­ner Stoff­wech­sel­de­fek­te und endo­kri­ner Stö­run­gen sowie Muko­vis­zi­do­se, Hör­scree­ning zur Erken­nung beid­sei­ti­ger Hör­stö­run­gen ab einem Hör­ver­lust von 35 dB

U2: 3. – 10. Lebens­tag
Unter­su­chung von Orga­nen, Sin­nes­or­ga­nen und Refle­xen. Zusätz­lich erfol­gen ein Hör­scree­ning und ein Stoff­wech­sel­scree­ning im Blut.

U3: 4. – 6. Lebens­wo­che
Prü­fung der alters­ge­mä­ßen Ent­wick­lung der Refle­xe, der Moto­rik, des Gewichts und der Reak­tio­nen, Unter­su­chung der Orga­ne und der Hüf­ten und Auf­klä­rung über Impfungen. 

U4: 3. – 4. Lebens­mo­nat
Unter­su­chung der Orga­ne, Sin­nes­or­ga­ne, Geschlechts­or­ga­ne und der Haut, von Wachs­tum, Moto­rik und Nervensystem

U5: 6. – 7. Lebens­mo­nat
Unter­su­chung der Orga­ne, Sin­nes­or­ga­ne, Geschlechts­or­ga­ne und der Haut, von Wachs­tum, Moto­rik und Nervensystem

U6: 10. ‑12. Lebens­mo­nat
Kon­trol­le der geis­ti­gen Ent­wick­lung, der Sin­nes­or­ga­ne und der Bewegungsfähigkeit

U7: 21.- 24. Lebens­mo­nat
Test der sprach­li­chen Ent­wick­lung, Fein­mo­to­rik und Körperbeherrschung

U7a: 34. – 36. Lebens­mo­nat
Früh­zei­ti­ge Erken­nung von Seh­stö­run­gen und sons­ti­gen Auffälligkeiten

U8: 46. – 48. Lebens­mo­nat
Inten­si­ve Prü­fung der Ent­wick­lung von Spra­che, Aus­spra­che und Ver­hal­ten, um even­tu­el­le Krank­hei­ten und Fehl­ent­wick­lun­gen im Vor­schul­al­ter gezielt behan­deln zu können.

U9: 60. – 64. Lebens­mo­nat
Prü­fung der Moto­rik und Sprach­ent­wick­lung, um even­tu­el­le Krank­hei­ten und Fehl­ent­wick­lun­gen vor dem Schul­ein­tritt zu erken­nen und zu heilen.

U10: 7. – 8. Lebens­jahr
Früh­zei­ti­ge Erken­nung von Stö­run­gen, die den Schul­all­tag betref­fen, ins­be­son­de­re Lese- Recht­schreib- oder Rechen­schwä­che, Ver­hal­tens­de­fi­zi­te oder Stö­run­gen im Bereich der Aufmerksamkeit.

U11: 9.- 10. Lebens­jahr
Erken­nung von Stö­run­gen bezüg­lich Schul­leis­tung, Sozia­li­sa­ti­on, Ent­wick­lung und Verhalten.

J1: 12. – 14. Lebens­jahr
Über­prü­fung des all­ge­mei­nen Gesund­heits­zu­stan­des und der Wachs­tums­ent­wick­lung von Orga­nen und Ske­lett­sys­tem. Kon­trol­le des Impf­sta­tus und Unter­su­chung zum Stand der Puber­täts­ent­wick­lung und der see­li­schen Ent­wick­lung, Unter­su­chung auf psy­chi­sche Auf­fäl­lig­kei­ten, Schul­leis­tungs­pro­ble­me und gesund­heits­ge­fähr­den­des Ver­hal­ten (Alkohol‑, Dro­gen- und Medienkonsum)

J2: 16. – 17. Lebens­jahr
Erfas­sung mög­li­che­re Puber­täts- und Sexu­al­stö­run­gen sowie Ver­hal­tens- und Sozia­li­sa­ti­ons­fra­gen. Erken­nung von Hal­tungs­stö­run­gen, Unter­su­chung der Schild­drü­se, Dia­be­tes-Vor­sor­ge und Kon­trol­le des Impfstatus.

Übri­gens: In der Regel ist Ihr Kind alt genug, um allein zu die­ser Unter­su­chung zu gehen – eine gute Mög­lich­keit, um ver­trau­li­che Fra­gen zu stellen. 

Bis­her wer­den sowohl die U‑Untersuchungen U1 bis U9 als auch die Jugend­un­ter­su­chung J1 von allen Kran­ken­kas­sen über­nom­men. Auch die emp­foh­le­nen Imp­fun­gen sind von der Ver­si­che­rung abge­deckt und bis zum 18. Lebens­jahr von Zuzah­lun­gen befreit.

Ledig­lich U10, U11 und J2 bezah­len nicht alle Kas­sen. Vie­le Kas­sen erstat­ten inzwi­schen jedoch Tei­le der Kos­ten für U10, U11 und J2 im Rah­men frei­wil­li­ger Leis­tun­gen. Oft funk­tio­niert das über das Erstat­tungs­ver­fah­ren, bei dem Sie die Rech­nung zunächst selbst bezah­len und dann bei Ihrer Kran­ken­kas­se ein­rei­chen kön­nen. Es gilt also: Infor­mie­ren Sie sich früh­zei­tig, wel­che Kos­ten Ihre Kran­ken­kas­se genau übernimmt.